Es waren sechs Ärztinnen und Ärzte aus der Sowjetunion und den USA, die 1980 in Genf den internationalen Verein IPPNW gründeten.
IPPNW steht für International Physicians for the Prevention of Nuclear War, in Deutschland als Internationale Ärzte für die Verhütung des Atomkriegs bezeichnet.
5 Jahre später erhielt der Verein den Friedensnobelpreis für die Aufklärung der Öffentlichkeit zu den Gefahren der Entwicklung von Atomwaffen, der nuklearen Aufrüstung und den Auswirkungen eines Atomkriegs auf Leben und Gesundheit der Menschen.
Der Verein, der weltweit über 6000 Mitglieder zählt und in Deutschland der größte Friedensverein ist, hat sich über all die Jahre permanent für eine Abrüstungs-und Entspannungspolitik eingesetzt.
Wenige Monate nach Vereinsgründung veranstalteten die Gründungsmitglieder in Boston ein Symposium zum Thema „Die medizinischen Folgen der Atomwaffen und des Atomkriegs“ und richteten sich in einem offenen Brief an Präsident Carter und Ministerpräsident Breschnew. Der offene Brief wurde sowohl in der Prawda und der New York Times veröffentlicht als auch vom sowjetischen und US-amerikanischen Fernsehen ausgestrahlt und von über 700 Ärzt*innen, Wissenschaftler*innen und prominenten US-Amerikaner*innen unterzeichnet.
In den darauffolgenden Jahren gewinnt IPPNW zunehmend weltweit Mitglieder und veranstaltet bzw. unterstützt unzählige Protestaktionen, Informationsveranstaltungen und Demonstrationen und appelliert immer wieder an Politiker*innen und Konzerne.
IPPNW forscht zudem zu den gesundheitlichen Folgen von Atomtests und veröffentlichte eine Studie mit dem Titel „Radioaktive Verseuchung von Himmel und Erde“. Das Resultat dieser Studie, die belegt, dass die oberirdischen Atomtests im vergangenen Jahrhundert circa 450000 tödliche Krebserkrankungen verursacht hat, führte zu weltweiten Protestaktionen.
Bereits vor der Nuklearkatastrophe von Fukushima forderte IPPNW die Kündigung eines Abkommens zwischen WHO (Weltgesundheitsorganisation) und IAEO (Internationale Atomenergieorganisation).
Weiterhin setzt sich IPPNW gegen Waffenlieferungen ein und zeigt den Zusammenhang mit Flüchtlingskatastrophen auf.
Auch das Thema „Klima und Militär“ wird beleuchtet. Gemeinsam mit weiteren NGOs veröffentlichte IPPNW eine Studie anlässlich des NATO Jubiläumsgipfels und zeigt den Trend zur Erhöhung der Militäremissionen in fast allen NATO-Staaten auf; im Vergleich zu 2022 verursachte die NATO 2023 15% mehr militärische Emissionen, allein in Deutschland waren es 55% mehr!
IPPNW setzt sich unermüdlich für eine Deeskalation in allen Kriegssituationen ein (so auch im Gaza und der Ukraine) und zeigt humanitäre Katastrophen auf.
Für weitere Informationen, vor allem zur Arbeitsweise des IPPNW, siehe https://www.ippnw.de/der-verein.html